Ein historisches Hochtal mit Vielfalt
Zwischen dem Gail- und dem Drautal. Zwischen dem Dobratsch und dem Erzberg. Zwischen Tourismus und innovativer Technik. Zwischen historischen Gebäuden und zeitgemäßen Entwicklungen. Was nach einem modernen Stadtviertel, einer Metropole klingt, ist ein vielfältiges Hochtal, das durch die Geschichte geprägt ist und dennoch den Anschluss nie verloren hat: Bad Bleiberg.
Nach der Schließung des Bergbaues 1993 haben sich die Betriebe und Familien in Bad Bleiberg neue Wege gesucht, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Der Tourismus erlebte in der Marktgemeinde einen Aufschwung, der von den montanen Einflüssen geprägt wurde. Sehenswürdigkeiten zur Geschichte der Knappen locken nach wie vor Gäste an. Über die längste Bergmannrutsche Europas gelangt man in der Terra Mystica in den Berg und kann dort viel über die Arbeit der Bergleute erfahren. Auch entlang des Stollenwanderweges liefern die vielen Stollen und Infotafeln Einblicke in die 800-jährige Geschichte. Das kürzlich eröffnete Bergbaumuseum zeigt Schätze der Arbeit unter Tage
Gesundheit im Fokus
Auch der Gesundheitstourismus ist ein wichtiger Sektor, auf den sich nicht nur die großen Kureinrichtungen wie die Vivea Hotels, sondern auch familiäre Gästehäuser stützen. Die Ärzte im BLEIB BERG F.X. Mayr Retreat schätzen das vielseitige Angebot für die Gesundheit ihrer Gäste sehr. In den Heilklimastollen tut man nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist Gutes. Zudem ist auch das Thermalwasser, auf das Bergleute 1951 gestoßen sind, heilend. Eine Tatsache, die auch den Bürgermeister stolz macht. Für ihn ist es aber nicht nur wichtig, dass es den Gästen gutgeht, sondern vor allem den Einheimischen: „Mein Ziel ist es, die Familien in unserem Tal zu fördern, jene zu unterstützen, die es am meisten brauchen, und die Wirtschaft in jeglichen Bereichen zu stärken.“ Die Umsetzung seiner Ziele ist unter anderem am Generationenspielplatz zu sehen. Zudem sorgt auch die Einrichtung für betreubares Wohnen für Freude beim älteren Teil der Bevölkerung.
Vielseitige Gastronomie
Um aber den Ansprüchen der gesamten Bevölkerung gerecht zu werden, ist es wichtig, auch die Betriebe in der Gemeinde tatkräftig zu stärken. Die Vielseitigkeit der Einheimischen spiegelt sich auch in den Unternehmen wider. Bad Bleiberg hat neben dem Tourismus nämlich noch mehr zu bieten. Bereits am gastronomischen Angebot lässt sich diese Tatsache erläutern: Kaffeehäuser, Pub, Kiosk, ein Gasthaus, das einem Museum gleicht, im Hochtal gebrautes Bier sowie heimische Köstlichkeiten im Knappenhaus – Vielfalt in jeglicher Hinsicht.
Betriebe im Fortschritt
Auch die Dienstleistungsbetriebe übertreffen die Erwartungen. Junge Unternehmen lassen sich in Bad Bleiberg nieder, verwirklichen ihre Träume, erzielen wirtschaftliche Erfolge und bauen sich die Zukunft in der ruhigen und naturbelassenen Umgebung auf. Aber auch Firmen mit jahrzehntelanger Erfahrung greifen auf das neue Angebot zurück, unterstützen sich gegenseitig und mischen mit innovativen Entwicklungen am Weltmarkt mit. Wer glaubt, dass Halbleiterindustrie nur in hochentwickelten Städten erfolgreich sein kann, hat sich noch nicht bei den Betrieben in Bad Bleiberg umgesehen. Selbst Firmen rund um das Thema Bauen und Wohnen erfüllen den Wunsch nach den eigenen vier Wänden. Der Weg zum Eigenheim beginnt meist mit Erdbewegungen, geht über das Errichten des Hauses sowie den Elektroinstallationen und endet schließlich beim Verlegen der Böden und dem Einbau der Innentüren. Firmen, die unter anderem diese Arbeiten erledigen, lassen sich im vielseitigen Hochtal finden.
Geschichte, die bleibt
Bad Bleiberg ist historisch eben sehr geprägt. Nicht nur weil viele Errungenschaften der Bergleute heute noch nachwirken – wie das Thermalwasser und die Heilklimastollen. Geht man an der frischen Bergluft spazieren und trifft einen Einheimischen – egal ob jung oder alt –, wird man sehr wahrscheinlich mit einem herzlichen „Glück auf!“ begrüßt. In Bad Bleiberg ist man nämlich stolz auf die Geschichte und die Entwicklungen der Bergleute, selbst wenn der Bergbau seit über 30 Jahren geschlossen ist. Die Nachhaltigkeit dieser Zeit spiegelt sich auch im Veranstaltungskalender wider. Konzerte, die immer wieder unter Tage stattfinden, das Bergmandlfest, bei dem sich Mannschaften mit Arbeiten der
Bergleute messen, und ein Kirchtag, bei dem man voller Stolz in Gemeinschaft „den Steiger“ (ursprünglich das Steigerlied) singt, ergänzen die Veranstaltungen, die rund um den 4. Dezember, den Tag der Heiligen Barbara, stattfinden. Weil sie die Schutzpatronin der Bergleute ist, gibt es ihr zu Ehren im Hochtal auch ein eigenes Getränk: den Barbaraschnaps. Heiß getrunken schmeckt er aufgrund geheimer Rezepturen in jedem Haushalt anders.
Viele der Betriebe haben sich außerdem in den ehemaligen BBU-Gebäuden niedergelassen und nutzen nicht nur die Bauwerke der einstig so erfolgreichen Bergleute. Kombiniert mit moderner Technik werden alte Raritäten heute noch erfolgreich genutzt. Vielleicht blickt man genau deswegen so optimistisch in die Zukunft. Damals, als noch mit Schlägel und Eisen, später mit druckluftbetriebenen Bohrhämmern, unter Tage nach Blei und Zink gesucht wurde, ist man jeden Tag aufs Neue in den Berg eingefahren und hat gehofft, ertragreiches Gestein zu finden. Nach der Schließung der BBU suchte man sich neue Wege, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. Und heute? Heute sind es viele Traditionsbetriebe und junge Unternehmen, die zusammenarbeiten und auch von der gesamten Gemeinde unterstützt werden. Hier wird Zusammenhalt noch großgeschrieben. Hier werden auf historischem Boden neue Grundsteine für moderne Wege gesetzt. Hier sind die Unternehmen so vielseitig wie der Veranstaltungskalender. Hier ist man in Bad Bleiberg – einem historischen Hochtal mit Vielfalt.
Text: Stefanie Weger

